Mecklenburg-Vorpommern

Artikel vom 06.06.2006


Kunst und Mühlen locken Besucher
Pfingstausflüge - Neugierige ließen sich ihre Laune von dem weniger schönen Wetter nicht verderben.

BENZ/GREIFSWALD/SCHWERIN (DPA). Die Aktion "Kunst:Offen" und der Deutsche Mühlentag haben trotz regnerischen Wetters am Pfingstwochenende tausende Besucher angelockt. Das Echo war zwar sehr unterschiedlich, aber die meisten Künstler wollen weiter mitmachen, hieß es gestern von Seiten der Teilnehmer und Organisatoren von "Kunst:Offen". Seit Freitag hatten mehr als 500 Maler, Bildhauer, Kunstgestalter, Aktionskünstier und Musiker ihre Ateliers und Werkstätten geöffnet, gestern waren zudem 22 Mühlen zu besichtigen.

"Die Unterschiede waren groß:
Einige Künstler hatten vier Besucher am Tag, der Rekord lag bei 190 Gästen am Sonntag bei der Drechslerin Karina Ihlenburg in Hintersee (Kreis Uecker-Randow)", sagte in Greifswald Anja Valentien vom Tourismusverband Vorpommern. Generell seien Künstler auf dem Festland besser besucht gewesen als beispielsweise auf der Insel Usedom. Vermutlich sei die Konkurrenz anderer Angebote auf den Inseln größer als in den Festlandkreisen Nord- und Ostvorpommern.

So wurde in Benz und Pudagla auf Usedom gestern auch der Mühlentag eröffnet, wo Wasser-, Wind und Motormühlen Gästen Einblicke gewährten. Anlässlich des 13. Deutsche Mühlentages wurde auch das erste vollständige Buch über noch vorhandene Mühlen im Nordosten vorgestellt. Auf 150 Seiten werden darin rund 100 der landesweit noch 400 Mühlenstandorte vorgestellt.

Zufrieden mit dem Besuch äußerte sich auch Jörn Friedrichsen aus Lindow (Nordwestmecklenburg), wo er eine Kulturscheune betreibt. Hier wurde am Wochenende zudem ein Skulpturengarten eröffnet. "Das Gute ist, dass die Ateliers auch bei Regenwetter trocken sind", meinte die Vorsitzende des Künstlerbundes Mecklenburg und Vorpommern, Ines Diederich aus Grauenhagen Mecklenburg-Strelitz). Auf ihrem Hof erklang gestern afrikanische Musik einer Band aus Burkina Faso. "Durchwachsen" fiel die Bilanz beim Tourismusverband Mecklenburgische Schweiz aus. Während gestandene Einrichtungen wie etwa die Kunsthandwerker in Ziddorf (Kreis Güstrow) einen Besucheransturm meldeten, kamen bei abgelegeneren Ateliers deutlich weniger potenzielle Käufer vorbei. "Vor allem einige Bildhauer stellten eine weitere Teilnahme in Frage, da der Nutzen nicht in dem erhofften Verhältnis stand" sagte eine Verbandssprecherin.

© Nordkurier.de am 06.06.2006